Auf der Sympathieskala ganz weit vorne

Auch beim 100-jährigen Jubiläum präsentiert sich der Diakonieverein Roßtal umtriebig

Beirat des Diakonievereins Roßtal
Der Beirat des Diakonievereins Roßtal im Grünen:
Zum 100-jährigen Jubiläum blicken die Mitglieder in eine
vielversprechende Zukunft und suchen junge Mitwirkende.
Foto: Esterl

ROSSTAL (hge) – Die St.-Laurentius-Kirche stand beim Jubiläum des Diakonievereins wieder im Mittelpunkt des Geschehens. Mit dem Konzert »Romantik in Roßtal« gratulierte der Windsbacher Knabenchor unter Leitung von Karl-Friedrich Beringer zum 100-jährigen Bestehen der Gemeindediakonie, außerdem feierte die Gemeinde mit einem Festgottesdienst, den der gemischte Roßtaler Chor »Die Lyra« begleitete.

Um sich nicht den Wetterkapriolen auszuliefern, fand der anschließende Frühschoppen mit zahlreichen Bürgern und Gästen, wie MdL Günter Gabsteiger (CSU), Landrat Matthias Dießl (CSU) und Bürgermeister Johann Völkl (SPD) samt Markträten, im Gemeindesaal statt.

Kein Wunder, dass die Veranstaltungen des Diakonievereins immer ein großer Erfolg sind, steht er doch in der Sympathieskala ganz weit vorne im Dorfgeschehen und im Bewusstsein der Menschen. So haben die vielen Gönner im Markt auch nur Superlative für die ehrenamtliche Gruppe mit und um den Vorsitzenden Pfarrer Jörn Künne auf den Lippen. Mit „umtriebig, rührig, kreativ und gesellig“ meinen sie einfach: nahe am Menschen.

Große Euphorie

Rückblicke in die Gründungszeit der diakonischen Idee von Wilhelm Löhe und in die Kindertage des Vereins 1908 hat es bereits zuhauf gegeben, und deshalb blickt man in der Runde freudig in die Zukunft und plant, wie die beiden Vorsitzenden Künne und Bär mit großer Euphorie erzählen.

Anfang September soll nach rekordverdächtiger Bauzeit das Großprojekt »Kindergarten Sonnenblume« wieder in Betrieb gehen. Dieser ist nicht nur für die Geschäftsführerin der evangelischen Kindertagesstätten, Elisabeth Helmreich, ein Vorzeigeprojekt im Herzen des Marktes. Ausgestattet und gebaut nach neuesten Umweltansprüchen und mit modernster Umwelttechnologie, ist die Einrichtung wegweisend. Danach steht als nächstes großes Projekt die Renovierung der Diakoniestation an.

Ein „altes“ Problem des Beirates wurde ebenfalls angesprochen. Diese „Junggebliebenen“ vergessen gerne, wie der stellvertretende Vorsitzende Reinhard Bär gesteht, dass sie auch älter werden. Man möchte sich gerne Nachwuchs „heranziehen“, denn die Hälfte der Aktiven im Beirat haben die 60 schon erreicht. Wie Bär befürchtet, könnte eine Überalterung den Verein auch einmal schwächen. Deshalb ist man auf der Suche nach neuen Aktiven, und dies vorbeugend in allen Bereichen.

Es geht jedoch nicht um die Helfer bei öffentlichen Veranstaltungen, wie Irmgard Schläger, Kassiererin der Einrichtung, aufklärt, sondern um Beirat und Diakoniemithilfe. Trotzdem, jede Hand ist herzlich willkommen, und wer Lust hat, bei der Seniorenarbeit etwas aktiver zu sein, bekommt geeignete Schulungen für die Qualifikation. Neben dem „Tagesgeschäft“, der Behandlungs- und Grundpflege und hauswirtschaftlichen Versorgung bis hin zum Essen auf Rädern, ist das «Betreute Wohnen» ein großes Thema.

Ausbau gestoppt

Allerdings stoppte ein kleiner Verfahrensfehler aus der Vergangenheit den weiteren Ausbau der derzeit 36 betreuten Wohnungen. Diese sind komplett ausgelastet, jedoch ist die geplante Erweiterung auf 54 Wohneinheiten rein rechtlich nicht möglich. Auch wenn sozial dringendst erforderlich und schon vor Jahren in die Erstplanung einbezogen, wie die beiden Vorsitzenden erzählen.

Man hätte derzeit auch eine freie Stelle für einen Zivildienstleistenden. Beste Erfahrung hatte man seither mit diesem sozialen Jahr und die „Alten“ freuen sich regelrecht auf die jungen Helfer, da darf auch das Essen durchaus einmal unpünktlich kommen.

Quelle: FN vom 26.07.2008 S. 2/HFN