Die »Sonnenblume« soll wieder aufblühen

Jury traf Auswahl für den Kindergarten-Neubau in Roßtal –
Weitere Spenden sind erwünscht

Sieben Entwürfe für den Neubau des abgebrannten Kindergartens Sonnenblume standen zur Auswahl (die FN berichteten). Die Entscheidung ist schwer gefallen, war aber letztlich eindeutig: die zwölfköpfige Jury hat sich für den Entwurf des Weihenzeller Diplom-Ingenieurs Heinz Scheuenstuhl entschieden.

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Präsentieren das Modell der Sonnenblume (v. li.):
Kindergarten-Geschäftsführerin Elisabeth Helmreich,
Pfarrer Jörn Künne, Architekt Heinz Scheuenstuhl und Reinhard Bär.
Foto: Bidner-Wunder

ROSSTAL – Kindergärten sind das Spezialgebiet des 36-jährigen Zimmermanns und Bauingenieurs. Bereits vier Projekte in diesem Bereich hat er in den vergangenen drei Jahren durchgeführt. Mit seinem Entwurf hat sich die Jury daher für einen erfahrenen Mann entschieden, „dem die Wünsche der Mitarbeiter sehr wohl bekannt sind“, der „entsprechendes Hintergrundwissen hat und auch Kontakte zu den entsprechenden Behörden“, wie Scheuenstuhl in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des Diakonievereins erklärte.

Im nördlichen Bereich des Neubaus werden in Zukunft die Nutzräume inklusive Leitungs- und Personalzimmer, Wickel- und Waschräume untergebracht sein. Im südlichen Trakt befinden sich nach den Planungen des Architekten die drei jeweils gleich großen Wohneinheiten mit Gruppen- und Intensivräumen sowie einem Garderobebereich für jede Gruppe.

Von den Gruppenräumen aus können die Kinder direkt über den Balkon in den Außenbereich gelangen. Weitere Besonderheit: jede Gruppe hat über eine Treppe Zugang zu einem großzügigen und auf Grund eines Lichtbands sehr hellen Galeriebereich.

Der Hauptzugang zum Gesamtgebäude befindet sich im Osten und ist über eine barrierefreie Rampe zugänglich. Über einen Wartebereich für die Eltern gelangt man in die sehr helle Halle, die die beiden Flügel umschließt. Im Nordwesten ist zudem eine große Mehrzweckhalle vorgesehen. Über die noch bestehende Treppe im Eingangsbereich erfolgt der Zugang zum Keller. Hier können sich in Zukunft, klar abgetrennt von den Kindergarten- und Krippenkindern, die Hortkinder heimisch fühlen. Auch sie haben einen direkten Zugang nach draußen sowie einen überdachten Rückzugsbereich. Das bunt bemalte Mauerstück zum neuen benachbarten Diakoniehaus hin, das nicht abgebrannt ist und somit erhalten werden konnte, lässt Architekt Scheuenstuhl als Brandmauer «und eine Art Denkmal» an den alten Kindergarten stehen.

Mit seinem Entwurf habe er «ein möglichst einfaches und sachliches, aber doch modernes und funktionales Gebäude schaffen wollen, bei dem die Kinder oberste Priorität haben». Das um etwa ein Drittel größere neue Gebäude fand bei den Mitgliedern des Diakonievereins große Zustimmung und Zufriedenheit. Auch wenn sie nicht darüber entscheiden durften.

Ihr Votum war bei der Finanzierung gefragt. Zwar ist die Bausumme, insgesamt rund 1,3 Millionen Euro, über die Versicherung (700 000 Euro), Spenden (50 000 Euro) und bereits mündlich zugesicherte Zuschüsse abgedeckt. Da die Zuschüsse aber „wohl nicht so fließen werden, wie die Rechnungen kommen“, so erklärte Kassier Irmgard Schläger, ließ sich der Vorstand des Vereins als Vorsichtsmaßnahme eine Darlehensaufnahme von bis zu 350 000 Euro von der Versammlung absegnen.

Jubiläum 2008 als Ziel

Der Baubeginn soll „so schnell wie möglich erfolgen“, so Reinhard Bär, zweiter Vorsitzender des Diakonievereins, schließlich sei man schon sehr weit gekommen. Man habe sich für einen Entwurf entschieden, den Mitgliederbeschluss eingeholt und schon viele Gespräche zur Finanzierung mit allen relevanten Stellen und Behörden geführt. Um keine Zuschüsse zu verlieren, müsse man sich jedoch an die Regeln der öffentlichen Ausschreibungen halten, da diese sonst verloren gehen könnten, weiß Bär. „Frisch auf“, so lautete das positive Fazit von Pfarrer Jörn Künne daher, schließlich ist es sein größter Wunsch, „dass der neue Kindergarten zum 100-jährigen Jubiläum des Diakonievereins am 19. Juli 2008 eingeweiht wird.“

Claudia Bidner-Wunder

Quelle: Fürther Landkreisnachrichten vom 12.10.2007 S. 7